LER
Das Fach „LER“ richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am regulären Religionsunterricht teilnehmen – der LER- Unterricht findet alternativ zum curricularen Religionsunterricht statt.
„LER“ steht für folgende Basisaspekte:
Lebensgestaltung
Ethik
Religionskunde
Ziel des Unterrichts ist es den
Schülerinnen und Schülern auf emotionaler, zwischenmenschlicher und sozialer
Ebene vielfältige Kompetenzen zu vermitteln, die den verschiedensten Kulturen
und Religionsgemeinschaften gerecht werden und Handlungskompetenzen vermitteln
sollen.
Das Fach „LER“ wurde erstmals im Schuljahr 2015/16 an der Grundschule J.H. Pestalozzi angeboten. Verschiedenste Situationen und Veränderungen innerhalb des Schulalltages waren Anlass dafür, für religionsbefreite Schülerinnen und Schüler eine adäquate Alternative zum traditionellen Religionsunterricht zu schaffen. Die betreffenden Schülerinnen und Schüler werden von der Lehrperson in einen eigens für den alternativen LER Unterricht konzipierten Raum begleitet, während ihre Mitschülerinnen und Mitschüler gemeinsam mit der Religionslehrperson im Klassenzimmer verbleiben.
Begriffserklärung:
Kernaussagen
des Unterrichts fußen auf drei besonderen „Momenten“ (Aspekte), die mit den
Begriffen Lebensgestaltung, Ethik und Religionskunde umschrieben werden
können.
Lebensgestaltung (= individueller Aspekt):
Dabei wird der Lebenswelt der einzelnen Schülerinnen und Schüler
besondere Wichtigkeit beigemessen. Ein
großes Augenmerk richtet sich auf den Umgang mit Emotionen, welche verschiedene
Lebenssituationen der Schüerinnen und Schüler im Alltag prägen. Miteinander diskutiert werden außerdem Themen
wie Familie, kultureller und religiöser Kontext, individuelle
Wertevorstellungen und Denkmuster etc.
Ethik (= kollektiver Aspekt): Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit Wertvorstellungen und Überzeugungen unabhängig von ihrer kulturellen, ethischen, religiösen und weltanschaulichen Herkunft auszusprechen und zu hinterfragen. Im Mittelunkt steht die kritische Auseinandersetzung und Begründung bestehender Wertvorstellungen. Normen und Wertvorstellungen werden gemeinsam erörtert und kritisch hinterfragt. Dieser Bereich erschließt sich in der Auseinandersetzung mit traditionellen Normen und Werten.
Folgende Frage steht im Mittelpunkt: Wie kann bzw. sollte ein respektvoller
Umgang gelingen, der gekennzeichnet ist von gegenseitiger Toleranz und
Akzeptanz? Im Sinne der Inklusion wird jedes Mitglied der Gemeinschaft
gewürdigt und erhält einen Platz in der Gemeinschaft.
Religionskunde (= religiöser Aspekt): Im Unterricht erfahren die Schülerinnen
und Schüler grundlegende Inhalte verschiedener Religionen und lernen
unterschiedliche Überzeugungen und Ansichten kennen. Zudem setzten sich die Schülerinnen und Schüler
inhaltlich mit unterschiedlichen Religionen auseinander, erkennen Konvergenzen
und Kontraste aber besonders eben Gemeinsamkeiten und lernen traditionelle
Hintergründe der großer Feste sowie Vorschriften der Religionen kennen. Der
Unterricht gestaltet sich bekenntnisneutral, jedoch nicht wertneutral, d.h. die
religiöse Zugehörigkeit bzw. die jeweilige Weltanschauung der Schülerinnen und
Schüler und deren Familien sind nicht vordergründig. Das Kind wird mit all seinem
kulturellen und religiösen Background ernst genommen. Die Schülerinnen und
Schüler können eigene Überzeugungen in den Unterricht einbringen, wobei das
Prinzip der Gleichwertigkeit herrscht. Im Fokus stehen der Abbau von
Unwissenheit und daraus resultierende Missverständnisse und Ängste sowie das
Stärken der Dialogbereitschaft als ein wichtiger Baustein, der ein friedliches
Zusammenleben sichert.
Gegenstand des Unterrichts:
Thematisch gliedert sich das
Alternativfach in vier große Themenfelder, die unter Beteiligung der Zielgruppe
in konkrete Unterrichtsthemen umgewandelt werden. Es sind dies die Themenfelder
Menschsein (Herkunftsland,
Glaubensrichtung, familiäre Traditionen und Gebräuche), Zusammenleben (Vermittlung sozialer Umgangsformen, Gesprächs- und
Verhaltensregeln), Religionen und Kulturen (inhaltliche
Auseinandersetzung) und die moderne Welt.
Methodik
So vielfältig die Themen so unterschiedlich sind auch die Methoden und
Zugangsweisen zu den Lerninhalten im LER Unterricht.
Beispiele sind:
Einsatz von Bilderbüchern, Bildmaterial, Kopiervorlagen
Anschauungsmaterialien, Karteikarten, Landkarten, Gegenstände aus verschiedenen
Kulturen und Religionen, Kamishibai (Erzähltheater), Videofilm Material usw.
Die Kinder arbeiten einzeln, in Kleingruppen im Plenum. Der Unterricht
beginnt stets mit einem Ritual und einen Überblick über die kommenden Inhalte.
Schwerpunkt ist und bleibt die Diskussion, das gemeinsame Gespräch und das
Vermitteln einer Gesprächskultur. Dazu gehören unter anderem das Zuhören,
Aushalten und Klären von Meinungsverschiedenheiten und das Verständnis für
einen funktionierenden Dialog.
Dafür ist eine freie Fläche für die Bildung eines Sitzkreises im
Klassenzimmer vorgesehen.
Den Schülerinnen und Schülern stehen im Besonderen eine eigens für den LER Unterricht angelegte Schülerbibliothek, Karteikarten, Bild- und Kartenmaterial sowie weiteres Anschauungsmaterial zur Verfügung. Der für den LER Unterricht reservierte Raum wird von den Schülerinnen und Schülern mitgestaltet und soll zum eigenständigen Lernen und zum Auseinandersetzen mit unterschiedlichen Kulturen anregen.
Vielfalt als
Bereicherung

Unterschiedliche
Religionen

kennenlernen
Kreative
Auseinandersetzung

mit sprachlichen
Inhalten

Sprachkenntnisse

erweitern und verfeinern
